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Wirecard AG: Es helfen nur noch maximale Transparenz und Aufklärung
Es ist noch viel zu früh, abschließend über das Krisenmanagement der Wirecard AG im Allgemeinen und über die Krisenkommunikation im Speziellen ein Urteil zu fällen. Grundsätzlich gilt: Erfolgreiche Kommunikation kann in schwierigen Situationen dem Management Zeit für Aufklärung und Problemlösungen verschaffen und Handlungsspielräume bewahren. Aber selbst wenn dies gelingt, ist das ist immer nur ein Erfolg unter Vorbehalt. Denn er basiert auf der Voraussetzung, dass diese Zeit dann vom Management auch entsprechend sinn- und verantwortungsvoll genutzt wird. Geschieht dies nicht, verkehrt sich der Erfolg in sein Gegenteil: Dann wird Vertrauen fundamental beschädigt oder geht sogar dauerhaft verloren.
Genau dieses Misstrauen reflektiert die aktuelle Entwicklung des Aktienkurses der Wirecard AG seit dem gestrigen Donnerstag. Der Eindruck, dass die Stakeholder und insbesondere die Anteilseigner des Unternehmens von den Verlautbarungen am 18. Juni offenbar völlig überrascht wurden, legt zumindest den Schluss nahe, dass sie durch die Kommunikation der Wirecard AG in keiner Weise auf dieses Szenario vorbereitet worden sind. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Entweder ist die Kommunikation des Unternehmens nicht nahe genug dran am Management und verfügt daher nicht über den notwendigen Informationsstand, oder aber das Management war selber überrascht von den Entwicklungen.
Beide Varianten werfen kein gutes Licht auf das Unternehmen. Die Option für Kommunikation, noch einmal Zeit zu „kaufen“, besteht nun nicht mehr. Das Einzige, was jetzt hilft, ist maximale Aufklärung über die Vorgänge und maximale Transparenz – und natürlich daraus resultierend die Bereitschaft zu Konsequenzen.
Dirk-Arne Walckhoff
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